Vor Beginn der eigentlichen Arbeit an einer Bachelorarbeit sind einige Vorüberlegungen zu treffen. Meist beginnt eine solche Arbeit mit einem diffusen Erkenntnisinteresse. Dieses Interesse, das häufig Bezüge zur eigenen Lebenswelt hat, muss anschliessend in Form einer konkreten Fragestellung präzisiert werden. Ist die Fragestellung formuliert, so dient das Forschungsdesign im weiteren Verlauf der Konzeptualisierung der Untersuchung. Bereits das Exposé einer Bachelorarbeit enthält daher ein nachvollziehbares Forschungsdesign, das sich zur Beantwortung der Forschungsfrage eignen muss.
Die Ausarbeitung des Forschungsdesigns sollte daher nicht als lästige Pflichtübung betrachtet werden. Vielmehr strukturiert es bereits grosse Teile der Bachelorarbeit und erleichtert damit alle folgenden Schritte. Das Forschungsdesign ist das Grundgerüst für die detaillierte Verschriftlichung und hilft bei der Planung des zeitlichen und methodischen Aufwands, sodass es auch im eigenen Interesse durchdacht werden sollte.
Strikte Vorgaben für die Länge des Kapitels zum Forschungsdesign existieren nicht. Wichtiger als die Textmenge des Kapitels sind ohnehin der Inhalt und ein schlüssiges Gesamtkonzept. Angesichts des Umfangs einer Bachelorarbeit, die in der Regel 30 bis 50 Textseiten umfasst, sollten gegebenenfalls nicht mehr als 1 bis 2 Seiten auf die Beschreibung des Forschungsdesigns fallen. Im Exposé fällt der Umfang normalerweise geringer aus, da dieses insgesamt nur wenige Seiten umfasst. Ein klärendes Gespräch mit den betreuenden Personen kann dazu beitragen, mögliche Unsicherheiten im Hinblick auf den Umfang zu minimieren.
Der Umfang einer Bachelorarbeit, der im Vergleich zu Masterarbeiten und Dissertationen deutlich geringer ausfällt, sollte ausserdem Anlass sein, die Forschungsfrage sehr eng zu begrenzen. Andernfalls besteht die Gefahr, dass man dem gewählten Thema nur eingeschränkt gerecht wird. Eine Forschungsfrage wie „Inwiefern hängt die Wahl einer rechtspopulistischen Partei vom sozioökonomischen Status einer Person ab?“ ist also in einer Bachelorarbeit besser zu handhaben als eine diffuse Frage wie „Welche individuellen Merkmale beeinflussen die Wahl einer populistischen Partei?“.