Fremde Gedanken zu verwenden, zu diskutieren und in die eigene Argumentation einzubauen, gehört im wissenschaftlichen Diskurs zum guten Ton. Was jedoch nicht zum guten Ton gehört, sind Plagiate! Um diese zu vermeiden, gilt es, jeden fremden Gedanken in Ihrer Bachelorarbeit als einen solchen zu belegen. Richtiges Zitieren ist dabei mehr als Formsache.
Richtig zitieren in Ihrer Bachelorarbeit – so geht es
Das Belegen fremder Ideen und Argumentationen ist der Kern wissenschaftlichen Arbeitens im Rahmen Ihres Bachelorstudiums. In Ihrer Bachelorarbeit beweisen Sie, dass richtiges Zitieren für Sie ein Kinderspiel ist.
Wozu das Ganze? Der Sinn richtiger Zitation in der Bachelorarbeit
Sich mit fremden Federn zu schmücken, ist in wissenschaftlichen Arbeiten kein Kavaliersdelikt, sondern kann zu Punktabzügen oder – in schweren Fällen – sogar zur Aberkennung des Abschlusses führen. Dass Plagiate Konsequenzen haben, liegt auf der Hand, aber wussten Sie, dass die meisten Plagiate nicht durch vorsätzliches Abschreiben entstehen, sondern durch lückenhaftes Belegen der entliehenen Gedankengänge? Die korrekte Zitierweise und richtige Kennzeichnung aller Zitate in Ihrer Bachelorarbeit ist dementsprechend nicht Kür, sondern absolute Pflicht, denn sie leitet Ihren Argumentationsstrang über valide Meinungen etablierter Forscherinnen und Forscher her und beweist, dass Sie in der Lage sind, wissenschaftlich sauber zu arbeiten.
Mehr noch: Sie öffnen Ihre Überlegungen, Vorgehensweise und Erkenntnisse für den wissenschaftlichen Diskurs, indem sie deutlich darlegen, auf welchen Prämissen sie beruhen und auf welche Forscherinnen und Forscher sie sich beziehen. Auch wenn eine Bachelorarbeit zumeist noch nicht den Anspruch hat, einen eigenen Beitrag zur Forschung zu leisten, halten Sie sich damit an die Regeln der Wissenschaft und weisen sich als ernstzunehmendes Mitglied der Wissenschaftsgemeinschaft aus.
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Korrekt zitieren – wie funktioniert es?
Dass korrektes wissenschaftliches Arbeiten einen beträchtlichen Teil der Zeit und Energie kostet, die Sie in Ihre Bachelor Thesis investieren müssen, wurde bereits angeführt. An dieser Tatsache hängt eine teilweise verheerende Stolperfalle beim Schreiben Ihrer Bachelorarbeit: Eine leider immer noch beliebte Vorgehensweise von Studierenden ist es, erst einmal ein paar Seiten schreiben zu wollen. Ein nachvollziehbarer Gedanke! Immerhin fühlt es sich produktiver an, am Ende des Tages zwei neue Kapitel geschrieben zu haben, als ewig an Feinheiten wie der Formatierung oder dem richtigen Zitieren zu hängen. Ein paar Gedanken zum Thema Ihrer Bachelorarbeit haben Sie ja sicher auch schon aufgeschnappt – da kann es nicht schaden, diese einfach schon mal niederzuschreiben, oder?
Das gilt übrigens auch für die Formatierung Ihrer Bachelorarbeit. Arbeiten Sie am besten direkt von Anfang an mit unseren Formatvorlagen, um sich zusätzliche Arbeit zu ersparen.
Falsch gedacht! Im Nachhinein rekonstruieren zu wollen, aus welchen Literaturquellen Ihre Aussagen stammen, ist ein schwieriges Unterfangen und oft zum Scheitern verurteilt. Finden Sie einen Beleg nicht mehr, bleibt Ihnen eigentlich nur, die komplette Aussage zu löschen, weil Sie sich sonst im Bereich eines Plagiats bewegen. Darum gilt: Auch wenn es mühsam erscheint und womöglich Ihre anfängliche Schreibeuphorie ein wenig hemmt, lohnt es sich, von Anfang an zu vermerken, auf welchen Aussagen Sie Ihre Argumentation aufbauen – und zwar richtig! Legenden besagen, dass einige Studierende immer noch herauszufinden versuchen, welche Publikation sie mit dem liebevoll an den Rand geschmierten „Meier, 2008“ gemeint haben könnten.
Von APA bis Harvard – Ihr Wegweiser durch den Zitationsdschungel
Dass Sie in Ihrer Bachelorarbeit zitieren müssen (Quellenangaben richtig zitieren), sollte jetzt klar sein. Wie Sie zitieren müssen, steht jedoch auf einem ganz anderen Blatt. Grundsätzlich gilt, dass Ihre Universität bzw. der Lehrstuhl, an dem Sie Ihre Bachelor Thesis schreiben, hier das Sagen hat. Welche Zitierweise die „richtige“ ist, geht oft aus Infoblättern der Institute hervor – halten Sie sich an diese Vorgaben, sind Sie auf der sicheren Seite. Es gibt keine Lehrstuhlvorgaben? Keine Panik, die vier gängigsten Zitationsstile haben wir Ihnen nachfolgend zusammengetragen.
Zitierweise | Das müssen Sie wissen |
APA | Ursprünglich entwickelt für die Sozialwissenschaften und insbesondere Publikationen ist die Zitation der American Psychological Association heute eine der wohl am häufigsten verwendeten. Es handelt sich um eine In-Text-Kurzzitation. Ratgeber APA-Zitation. |
Chicago | Die Zitation im Chicago-Style existiert in zwei Varianten: Chicago A arbeitet mit Belegen in Fuß- oder Endnoten, während Chicago B sich einer In-Text-Zitation bedient. Beide Varianten sind besonders in den Geisteswissenschaften anzutreffen. |
Harvard | Neben APA gehört der Harvard Style zu den Klassikern der Zitationsstile. Es handelt sich ebenfalls um eine In-Text-Kurzzitation, die aus den Wirtschaftswissenschaften stammt, mittlerweile aber auch andere Fachbereiche erobert hat. Ratgeber Harvard-Zitation. |
Vancouver | Die Vancouver-Zitation verzichtet vollständig auf Belege innerhalb der Arbeit und arbeitet stattdessen mit dem Durchnummerieren aller Referenzen. Im Literaturverzeichnis werden diese dann aufgeschlüsselt. Vorsicht! Nach Vancouver sollte immer mithilfe eines Zitationsprogrammes gearbeitet werden, damit Sie nicht im völligen Zahlenchaos enden. |
Zitierstile gibt es letztlich wie Sand am Meer. Die hier aufgeführten Klassiker sind also keineswegs als abschließende Aufzählung zu verstehen, sondern geben nur einen ersten Einblick in die mögliche Vielfalt. Die meisten Lehrstühle haben, besonders in den Geisteswissenschaften, zudem ein eigenes Zitiersystem, das aus einer Mischung aus Lang- und Kurzbeleg in Fußnoten besteht. Für alle Zitierstile gilt jedoch die Grundregel: hauptsache einheitlich und lückenlos!
FAQ – Das Wichtigste auf einen Blick
Wieso müssen Sie zitieren?
Mit einer sauberen Zitation sind Sie vor jedem Plagiatsvorwurf sicher. Korrektes Zitieren in Ihrer Bachelorarbeit beweist, dass Sie wissenschaftlich arbeiten können, und macht Ihre Argumentationsstruktur nachvollziehbar.
Was müssen Sie zitieren?
Hier gilt es, die richtige Balance zu finden. Zitiert werden müssen grundsätzlich alle fremden Gedanken, wobei Sie grundlegendes Wissen aus Ihrem Fachbereich als gegeben voraussetzen dürfen. Die Aussage, dass es sich bei Faust II um ein Drama von Goethe handelt, bedarf beispielsweise keines Belegs.
Wo müssen Sie zitieren?
Zitiert wird unabhängig vom gewählten Zitierstil immer unmittelbar nach wörtlichen Zitaten. Indirekte Zitate, d. h. paraphrasierte Aussagen anderer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, können meist sinnvoll am Ende eines Absatzes zitiert werden, wobei ein abgeschlossener Gedankengang einem Absatz entspricht.
Schon gewusst:
Auch Wissenschaftsverlage arbeiten nicht immer fehlerfrei. Sollte Ihnen in einem Text, den Sie zitieren möchten, ein Fehler auffallen, machen Sie durch ein eingefügtes [sic!] deutlich, dass es sich um einen Rechtschreib-/Grammatikfehler handelt. Das gilt nicht für Abweichungen, die durch alte Rechtschreibungen erklärt werden können – diese werden kommentarlos übernommen.
Wie kennzeichne ich ein Zitat richtig?
Grundsätzlich können fremde Gedanken auf zwei Arten wiedergegeben werden: als wörtliches Zitat oder als paraphrasierte Wiedergabe. Ein wörtliches Zitat müssen Sie vollständig wortgleich wiedergeben – inklusive möglicher Rechtschreibfehler! Eine Paraphrase zeichnet sich dadurch aus, dass Sie die Aussage in eigenen Wörtern wiedergeben. Als Faustregel gilt: Sind mehr als drei Wörter am Stück aus der Originalquelle übernommen, sollten Sie über ein wörtliches Zitat nachdenken oder deutlicher umformulieren. Immer noch unsicher? Unsere Plagiatsprüfung hilft weiter!
Wie müssen Sie zitieren?
Hier haben Ihre Universität und die Vorgaben Ihrer Dozierenden absoluten Vorrang. Informieren Sie sich vorab über den gewünschten Zitierstil und wenden Sie diesen schon in den Anfängen Ihres Schreibprozesses richtig an – das erspart Ihnen später viel Arbeit. Wenn Sie nicht manuell arbeiten möchten, bieten Zitationsprogramme Hilfestellung für die einheitliche Zitation Ihrer Bachelorarbeit.
Welche Quellen sind zitierfähig?
Es kommt darauf an! Welche Quellen Sie in Ihrer Bachelorarbeit zitieren dürfen, ist einerseits stark vom jeweiligen Studienfach abhängig, andererseits aber auch davon, wofür Sie diese Quelle grad brauchen. So ist es völlig legitim, einen Artikel aus dem örtlichen Wochenblatt zu zitieren, sofern Sie daran linguistische Besonderheiten aufzeigen wollen. Als Beleg für einen zentralen Argumentationsstrang in Ihrer Bachelorarbeit sollten Sie auf einen solchen Verweis jedoch verzichten. Hier finden Sie alle Informationen zur Zitierfähigkeit.
Wer hilft, wenn ich wirklich keine Lust auf Zitation habe?
Wir natürlich! Zitationsprogramme wie Citavi oder Mendeley können hilfreiche Tools sein, es braucht aber einiges an Übung, um mit diesen sicher umgehen zu können. Eine deutlich leichtere Hilfestellung bietet unser Zitatgenerator, der aus Ihren bibliografischen Angaben ganz einfach eine fertige Zitation in den gängigsten Zitierstilen generiert.
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