Green Economy
Der Begriff Green Economy, grüne Wirtschaft, verweist auf das Ziel einer nachhaltigen und ressourcenschonenden Wirtschaft, in deren Rahmen Ökonomie und Ökologie in Einklang miteinander stehen. Seinen Ursprung hat das Konzept in der Erkenntnis, dass unsere bisherige Wirtschaftsweise unsere Lebensgrundlagen zusehends zunichtemacht. Schon heute leiden Millionen Menschen an den Folgen der Ausbeutung und Zerstörung der Natur, etwa durch verschmutzte Luft, vermüllte Ökosysteme, überfischte Meere oder unfruchtbare Böden. Künftige Generationen werden, sofern die Transformation hin zu mehr Nachhaltigkeit nicht gelingt, daher zumindest signifikante Wohlstandsverluste hinnehmen müssen. Um diesen Prozess aufzuhalten und der sich abzeichnenden negativen Entwicklung entgegenzuwirken, ist jedoch nicht nur ein wirtschaftlicher Wandel vonnöten, vielmehr müssen sich auch unsere Konsumgewohnheiten und unsere Lebensweise grundlegend ändern. Hierfür ist es unerlässlich, die Akzeptanz für eine Green Economy innerhalb der Bevölkerung zu stärken. Daher wird besonders betont, dass die Ziele der Green Economy sowohl ökologischer als auch ökonomischer und sozialer Natur sind. So sollen auf der einen Seiten die Artenvielfalt, die Natur und das Klima geschützt werden, auf der anderen Seite soll aber auch eine zukunftsfähige und leistungsstarke Wirtschaft etabliert werden, die in der Lage ist, den Wohlstand der Menschheit nicht nur zu erhalten, sondern für alle zu verbessern, ohne dabei jedoch Schäden an der Umwelt zu verursachen. Neben einer nachhaltigen und ökologischen Wirtschaft steht damit auch eine Verringerung von Armut und sozialer Ungerechtigkeit im Fokus der Green Economy.
Vorteile einer Green Economy
Die Vorteile einer Green Economy lassen sich dementsprechend in ökologische, soziale und ökonomische Beispiele differenzieren:
- Ökologische Vorteile sind vor allem der Schutz der Artenvielfalt, des Klimas und der verschiedenen Ökosysteme an Land und im Wasser sowie die Verringerung der Umweltverschmutzung.
- Soziale Vorteile liegen unter anderem in einer Verringerung gesundheitlicher Gefahren durch die Vermeidung schädlicher Emissionen oder der Verschmutzung von Gewässern, in einer Reduzierung des weltweiten Hungers durch die Vermeidung von klimawandelbedingten Ernteausfällen sowie in einer Verbesserung der Lebensqualität.
- Vorteile für Unternehmen ergeben sich etwa durch Kosteneinsparungen aufgrund von Effizienzgewinnen, durch eine Verringerung der Ausfallwahrscheinlichkeit von Investitionen, durch eine geringe Abhängigkeit von Preisschwankungen fossiler Energieträger sowie durch eine Verbesserung der Reputation aufseiten von Kund:innen und Arbeitnehmer:innen.
Darüber hinaus bietet die Green Economy auch Vorteile für Volkswirtschaften: So können beispielsweise durch innovative grüne Geschäftsmodelle oder durch eine Regionalisierung der Liefer- und Wertschöpfungsketten neue Arbeitsplätze entstehen. Des Weiteren werden Kosten für das Gesundheitssystem reduziert, wenn weniger Menschen an Folgeerkrankungen von Wasser-, Luft- und Umweltverschmutzung leiden. Zudem ist davon auszugehen, dass angesichts der wachsenden Weltbevölkerung und gleichzeitig schwindender Ressourcen eine nachhaltige Wirtschaft nicht nur zunehmend relevanter für die Wettbewerbs- und Zukunftsfähigkeit von Unternehmen sein wird, sondern auch für internationale Standort- und Investitionsentscheidungen.
Der Weg zur Green Economy
Um die Transformation in Richtung einer Green Economy zu erreichen, stehen Unternehmen verschiedene Instrumente zur Verfügung:
- Nutzung erneuerbarer Energie,
- nachhaltige und umweltfreundliche Gestaltung der Liefer- und Wertschöpfungsketten,
- Verwendung nachwachsender Rohstoffe in der Produktion,
- Reduzierung klimaschädlicher Emissionen und umweltschädlicher Abfallprodukte,
- Einsatz energieeffizienter Technologie,
- Steigerung der Effizienz von Produktionsverfahren zur Verringerung des Ressourcenverbrauchs,
- Umwandlung des Fuhrparks durch Car Sharing und E-Mobilität,
- Erhöhung der Energieeffizienz von Produktionsstätten und Bürogebäuden,
- Etablierung einer Kreislaufwirtschaft zur Vermeidung von Abfall und zur Schonung von Ressourcen.
Die Politik kann Unternehmen hierbei auf vielfältige Weise unterstützen, etwa durch die Modernisierung der Infrastruktur im Hinblick auf Nachhaltigkeit und Energieeffizienz oder durch eine Subventions- und Steuerpolitik, die bewusst auf die Förderung von Nachhaltigkeit setzt. Ausschlaggebend für einen Wandel hin zu einer Green Economy ist jedoch, dass sämtliche Akteur:innen einer Volkswirtschaft, das heisst Wirtschaft, Gesellschaft und Politik, mit in den Prozess der Transformation einbezogen werden und gleichermassen von Vorteilen profitieren können, um etwaige Widerstände und Interessenskonflikte zu vermeiden.
Lesen Sie auch unseren Beitrag zum Green Businessplan.