Wenn Sie Schwierigkeiten damit haben, sich bildungssprachlich auszudrücken, gibt es verschiedene Techniken, die Sie anwenden können, um dies zu kaschieren bzw. Ihren eigenen Schreibstil zu verbessern.
Fremdwörter Liste – Mit diesen Ausdrücken klingen Sie eloquenter
In wissenschaftlichen Arbeiten wird sich einer gehobeneren Sprache bedient, sodass für Lesende das hohe Niveau des Textes ersichtlich wird. Entdecken Sie eloquente Wörter und wie man sie richtig einsetzt.
Fremdwörter ListeBesonders beim Schreiben der ersten oder einer der ersten wissenschaftlichen Arbeiten (Hausarbeiten oder der Bachelorarbeit) ist es für viele Studierende schwierig, sich an die akademische Ausdrucksweise zu gewöhnen und auf einen adäquaten Schreibstil für den Text zurückgreifen zu können. Wissenschaftliche Texte müssen aber immer gewissen Standards auch hinsichtlich der Sprache genügen. Mit einigen gezielten Techniken können Sie Ihren Wortschatz erweitern, Ihren Sprachstil optimieren und gezielt bildungssprachliche Begrifflichkeiten in Ihren Text einfliessen lassen.
Erweiterung des eigenen Wortschatzes
Ein guter Schreibstil steht und fällt mit dem Vokabular, dessen man sich bedient. Je mehr Wörter Teil Ihres Wortschatzes sind, eine umso umfangreichere Auswahl steht Ihnen beim Schreiben zur Verfügung. Eine Möglichkeit, sich auf das Verfassen einer wissenschaftlichen Arbeit vorzubereiten, ist daher eine gezielte Erweiterung des eigenen Wortschatzes. Wichtig ist es hierbei, den Wortschatz mit passenden Wörtern aufzufüllen – die auch tatsächlich akademisch und/oder passend zu dem Themenbereich sind, in dem Sie Ihre Arbeit schreiben möchten.
Hinweis
Natürlich kann auch soziale Interaktion – etwa mit Kommilitoninnen und Kommilitonen aus dem Fachbereich, in dem Sie Ihre Arbeit schreiben – bei der gezielten Erweiterung Ihres Wortschatzes helfen.
Im akademischen Kontext stehen Ihnen für die Erweiterung Ihres Wortschatzes beispielsweise die folgenden zwei Möglichkeiten zur Verfügung: Zum einen können Sie in Lexika stöbern, ob nun gedruckt oder online – zum anderen können Sie sich in das Thema einlesen, zu dem Sie Ihre Arbeit schreiben. Nach und nach werden Sie Wörter und Fachbegriffe identifizieren, die sich in der einschlägigen Literatur wiederholen. Je nach Kontext Ihrer Arbeit können Sie diese dann selbst verwenden.
Verbesserung Ihres Schreibstils
Vermeidung von Füllwörtern und Schachtelsätzen
Eine wichtige Grundregel, die für das Schreiben jeglicher Texte, aber auch für das Verfassen von wissenschaftlichen Arbeiten gilt, ist, dass Schachtelsätze vermieden werden sollten. Während man meinen könnte, dass möglichst lange, extrem komplizierte Sätze sprachliches Geschick beweisen, sind sie trotz allen Bemühungen immer sperrig und werden von Begutachenden der Arbeit nicht gern gesehen, weil sie nicht gut lesbar und mit zunehmender Länge immer schwerer verständlicher sind. Das Schreiben präziser, verständlicher und nicht zu langer Sätze ist die Zielvorgabe auch für wissenschaftliche Arbeiten.
Das Üben mit eigenen Textentwürfen ersetzt natürlich nicht das spätere Lektorat Ihrer Arbeit. Aber durch das Korrekturlesen und Korrigieren Ihres Texts finden Sie heraus, wo Ihre Schwächen liegen und wie Sie daran arbeiten können, Ihren Schreibstil zu optimieren.
Ihre Formulierungen sollten kurz und knapp das ausdrücken, was Sie aussagen möchten, Füllwörter sollten Sie vermeiden. Das gilt vor allem dann, wenn Sie wiederholt die gleichen Füllwörter einsetzen, etwa bei wiederkehrender Verwendung von Worten wie „letztendlich“, „zudem“, „darüber hinaus“ oder „sodann“. Natürlich dürfen all diese Worte in Ihrer Arbeit auftauchen – aber vielleicht nicht gefühlt in jedem dritten Satz.
Optimierung des eigenen Schreibstils mit Entwürfen
Um Ihren Schreibstil zu verbessern, können Sie mit Entwürfen üben, die Sie selbst verfasst haben: Schreiben Sie einen Abschnitt Ihrer Arbeit und achten Sie darauf, bereits alle Sätze komplett auszuformulieren. So bekommen Sie ein Gefühl für Ihren Schreibstil. Wenn es der Zeitdruckt zulässt, lesen Sie Ihren Abschnitt mit einigem zeitlichen Abstand. Streichen Sie Dinge an, die Ihnen auffallen – vor allem die Wörter, Formulierungen oder Absätze, mit denen Sie noch nicht zufrieden sind. Dann arbeiten Sie an der Verbesserung dieser Textteile.
Angemessene Wortwahl im akademischen Kontext
Abgrenzung von Alltagssprache
Ihr Schreibstil in einer wissenschaftlichen Arbeit muss sich von der Alltagssprache abheben. Sie dürfen sich nicht der Umgangssprache bedienen und dementsprechend sollten ihre Wortwahl und Formulierungen in dem Text auch ausfallen. Dennoch dürfen Sie nicht übertreiben, beispielsweise in Bezug auf einen zu gewollten Satzbau, der nicht verständliche Schachtelsätze hervorbringt. Gewünscht ist ein präziser Schreibstil, der sich also von der Alltagssprache abhebt, aber nicht übertrieben kompliziert ist.
Selbst wenn Sie Ihre Professorin oder ihren Professor in der Vorlesung duzen dürfen, ist eine wissenschaftliche Arbeit trotzdem immer ein akademisches Dokument, das einen eloquenten Schreibstil ohne Umgangssprache oder flapsige Formulierungen aufweist.
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Fremdwörter – Liste
Liste mit eloquenten Wörtern
Hier finden Sie eine Liste mit eloquenten Ausdrücken, mit denen Sie Ihren Wortschatz erweitern können – ergänzt um deren jeweilige Bedeutung:
abstrakt | theoretisch, begrifflich |
abstrus | verworren, unverständlich |
adäquat | angemessen, entsprechend |
affektiv | emotional, gefühlsmäßig |
aggregiert | zusammengefasst, gesammelt |
akribisch | mit hoher Genauigkeit |
ambig | doppeldeutig |
ambivalent | zwiespältig |
amorph | gestaltlos, formlos |
antithetisch | entgegengesetzt |
apodiktisch | keinen Widerspruch duldend, unumstößlich |
arbiträr | willkürlich, beliebig |
aseptisch | keimfrei |
assoziativ | verknüpfend |
autark | unabhängig, selbstständig |
autodidaktisch | selbstgelehrt |
beachtlich | stark |
bellizistisch | kriegsverherrlichend |
bilateral | zweiseitig |
binär | zweiteilig, aus zwei Elementen bestehend |
bipolar | zweipolig |
dediziert | jemandem gewidmet, zugeeignet |
dekonstruktiv | auflösend |
deskriptiv | beschreibend |
deterministisch | vorbestimmt, unveränderlich |
dezidiert | auf eindeutige und bestimmte Weise |
diachron | über die Zeit hinweg |
diametral | entgegengesetzt, gegensätzlich |
didaktisch | lehrend, pädagogisch |
differenziert | fein abgestuft, nuanciert |
diffizil | schwierig, kompliziert |
diffus | unklar, ungeordnet, verschwommen |
diskutabel | erörterungswert, annehmbar |
distributiv | verteilend |
divergierend | auseinandergehend, unterschiedlich |
dogmatisch | starr an Lehrsätzen festhaltend |
dualistisch | auf zwei Prinzipien beruhend |
dystopisch | negativ utopisch, abschreckend |
effektiv | wirksam |
effizient | wirksam und wirtschaftlich |
eminent | sehr wichtig, bedeutsam |
empirisch | auf Erfahrung beruhend |
epistemisch | das Wissen betreffend |
essenziell | wesentlich |
etymologisch | die Herkunft der Wörter betreffend |
euphemistisch | beschönigend |
evident | offensichtlich, klar |
evolutiv | sich entwickelnd |
exogen | von außen kommend |
explizit | deutlich, ausdrücklich |
fakultativ | freiwillig, nicht verbindlich |
fiktiv | erfunden, erdacht |
final | abschließend, letztlich |
fluide | fließend, veränderlich |
fundamental | grundlegend |
fungibel | austauschbar |
gravierend | schwerwiegend |
heterogen | uneinheitlich |
heuristisch | durch Entdeckung gewinnend |
holistisch | ganzheitlich |
homogen | einheitlich |
homolog | übereinstimmend |
implizit | mitgemeint, indirekt |
inadäquat | unangemessen |
induktiv | vom Einzelnen auf das Allgemeine schließend |
infallibel | unfehlbar (Glaubenslehre) |
inferentiell | schlussfolgernd |
inhomogen | uneinheitlich |
inhärent | innewohnend |
instruktiv | lehrreich, informativ |
integrativ | einbeziehend |
intrinsisch | von innen heraus |
intuitiv | gefühlsmäßig, ohne Überlegung |
kausal | ursächlich |
kohärent | zusammenhängend |
komplex | verflochten, zusammenhängend, umfassend, vielschichtig |
kongruent | übereinstimmend |
konsistent | stimmig, einheitlich, stabil, beständig |
kontextuell | den Kontext betreffend |
konträr | entgegengesetzt, gegensätzlich |
konvergent | zusammenlaufend |
korrelativ | wechselseitig abhängig |
legitim | gesetzlich anerkannt, rechtmässig |
lexikalisch | das Wörterbuch betreffend |
linear | gradlinig |
makroskopisch | mit bloßem Auge sichtbar |
marginal | am Rande liegend, geringfügig |
methodisch | planvoll, systematisch |
mikrobiologisch | die Kleinlebewesen betreffend |
mikroskopisch | nur mit dem Mikroskop erkennbar |
monokausal | nur eine Ursache betreffend |
multipel | vielfach |
nachgerade | geradezu |
nominal | dem Namen nach |
objektiv | sachlich, unvoreingenommen |
obligatorisch | bindend |
ontologisch | das Sein betreffend |
paradigmatisch | beispielhaft |
parametrisch | durch Parameter bestimmt |
partikulär | teilweise, zum Teil |
perse | an sich |
peripher | am Rande liegend |
phänomenologisch | die Erscheinungen betreffend |
pluralistisch | vielfältig, auf Vielfalt beruhend |
polarisieren | Gegensätze schaffen |
pointiert | gezielt, scharf zugespitzt |
prädestiniert | sehr stark geeignet |
pragmatisch | sachbezogen, auf praktisches Handeln gerichtet |
prägnant | etwas in knapper Form genau treffend |
prospektiv | vorausschauend |
redundant | mehrfach vorhanden, überflüssig |
relativistisch | den Relativismus betreffend |
relevant | bedeutsam, wichtig |
retrospektiv | rückblickend |
semantisch | die Bedeutung betreffend |
sequenziell | aufeinanderfolgend |
signifikant | bedeutsam |
simultan | gleichzeitig |
singulär | einzeln, einzigartig |
situativ | die Situation betreffend |
spekulativ | vermutend |
stochastisch | zufällig, wahrscheinlichkeitstheoretisch |
subjektiv | persönlich, einseitig |
substanziell | wichtig (essenziell) für den Kontext |
suggestiv | andeutend |
synergistisch | zusammenwirkend |
systematisch | planmäßig, geordnet |
teleologisch | zweckgerichtet |
temporär | zeitweilig |
theoretisch | auf Theorie beruhend |
transzendental | die Grenzen der Erfahrung überschreitend |
trivial | durchschnittlich, alltäglich, gewöhnlich |
typologisch | typisierend |
ubiquitär | überall verbreitet |
unilateral | einseitig |
valide | gültig |
variabel | veränderlich |
veridikal | wahrheitsgemäß |
veritabel | echt, wahrhaftig |
virtuell | scheinbar, nicht wirklich |
vital | lebenswichtig, wesentlich |
volatil | flüchtig, unbeständig |
zyklisch | kreisläufig, periodisch |
zynisch | bissig, spöttisch |
Tipps zur Verwendung von Fremdwörtern in einer akademischen Arbeit
Um einen möglichst flüssigen und angemessenen Text zu schreiben, kann es sich zusätzlich zu den bereits vorgestellten Vorgehensweisen anbieten, sich durch die Verwendung bildungssprachlicher Begriffe in Ihrem Text einem passenden akademischen Schreibstil anzunähern. Wenn Sie alltagssprachliche Worte, die Sie sowieso benutzen, mit passenden Synonymen ersetzen, erreichen Sie, dass sich das Niveau Ihres Schreibstils erhöht, sodass Sie den wissenschaftlichen Ansprüchen Ihrer Hochschule an den Sprachstil gerecht werden können. Schlussendlich sollen Sie mit einer wissenschaftlichen Arbeit ja zeigen, dass Sie wissenschaftlich arbeiten können – mit der richtigen Wortwahl gelingt Ihnen das noch besser.
Natürlich müssen die Begriffe, die Sie verwenden, zu dem Fachgebiet und Kontext Ihrer Arbeit passen. Aber es gibt diverse bildungssprachliche Adjektive und Adverbien, die sich weitgehend kontextunabhängig für eine Verwendung in wissenschaftlichen Arbeiten eignen.
Nutzung von Listen mit synonymen Fremdwörtern
Zusätzlich zu den beispielhaft vorgestellten Adjektiven und Adverbien, die im akademischen Bereich relativ geläufig sind, können Sie auch versuchen, weitere alltägliche Begriffe durch synonyme Fremdwörter zu ersetzen. Zwei Beispiele sind das Ersetzen von „Neuigkeit“ durch „Novität“ oder „Kernpunkt“ durch „Quintessenz“. Im Internet finden Sie mit wenigen Klicks ganze Listen mit Fremdwörtern, die sich für wissenschaftliche Arbeiten anbieten können.
Beachten Sie dabei aber: Je nachdem, wie Ihr persönlicher Schreibstil ausfällt und wie Sie sich ansonsten ausdrücken, kann dies jedoch unnatürlich und bemüht statt wortgewandt wirken. Hören Sie auch auf Ihr Bauchgefühl und übertreiben Sie bei der Menge an explizit bildungssprachlichen Begriffen in Ihrem Text nicht, sofern dies gar nicht zu dem Schreibstil passt, den Sie für die wissenschaftliche Arbeit verwenden.