Fremdwörter Liste: Mit diesen Ausdrücken klingen Sie eloquenter

In wissenschaftlichen Arbeiten wird sich einer gehobeneren Sprache bedient, sodass für Lesende das hohe Niveau des Textes ersichtlich wird. Entdecken Sie eloquente Wörter und wie man sie richtig einsetzt.

Fremdwörter Liste
Luise | 08.08.2024 | Lesedauer 4 min

Besonders beim Schreiben der ersten oder einer der ersten wissenschaftlichen Arbeiten (Hausarbeiten oder der Bachelorarbeit) ist es für viele Studierende schwierig, sich an die akademische Ausdrucksweise zu gewöhnen und auf einen adäquaten Schreibstil für den Text zurückgreifen zu können. Wissenschaftliche Texte müssen aber immer gewissen Standards auch hinsichtlich der Sprache genügen. Mit einigen gezielten Techniken können Sie Ihren Wortschatz erweitern, Ihren Sprachstil optimieren und gezielt bildungssprachliche Begrifflichkeiten in Ihren Text einfliessen lassen.

Erweiterung des eigenen Wortschatzes

Ein guter Schreibstil steht und fällt mit dem Vokabular, dessen man sich bedient. Je mehr Wörter Teil Ihres Wortschatzes sind, eine umso umfangreichere Auswahl steht Ihnen beim Schreiben zur Verfügung. Eine Möglichkeit, sich auf das Verfassen einer wissenschaftlichen Arbeit vorzubereiten, ist daher eine gezielte Erweiterung des eigenen Wortschatzes. Wichtig ist es hierbei, den Wortschatz mit passenden Wörtern aufzufüllen – die auch tatsächlich akademisch und/oder passend zu dem Themenbereich sind, in dem Sie Ihre Arbeit schreiben möchten.

Hinweis

Natürlich kann auch soziale Interaktion – etwa mit Kommilitoninnen und Kommilitonen aus dem Fachbereich, in dem Sie Ihre Arbeit schreiben – bei der gezielten Erweiterung Ihres Wortschatzes helfen.

Im akademischen Kontext stehen Ihnen für die Erweiterung Ihres Wortschatzes beispielsweise die folgenden zwei Möglichkeiten zur Verfügung: Zum einen können Sie in Lexika stöbern, ob nun gedruckt oder online – zum anderen können Sie sich in das Thema einlesen, zu dem Sie Ihre Arbeit schreiben. Nach und nach werden Sie Wörter und Fachbegriffe identifizieren, die sich in der einschlägigen Literatur wiederholen. Je nach Kontext Ihrer Arbeit können Sie diese dann selbst verwenden.

Verbesserung Ihres Schreibstils

Vermeidung von Füllwörtern und Schachtelsätzen

Eine wichtige Grundregel, die für das Schreiben jeglicher Texte, aber auch für das Verfassen von wissenschaftlichen Arbeiten gilt, ist, dass Schachtelsätze vermieden werden sollten. Während man meinen könnte, dass möglichst lange, extrem komplizierte Sätze sprachliches Geschick beweisen, sind sie trotz allen Bemühungen immer sperrig und werden von Begutachenden der Arbeit nicht gern gesehen, weil sie nicht gut lesbar und mit zunehmender Länge immer schwerer verständlicher sind. Das Schreiben präziser, verständlicher und nicht zu langer Sätze ist die Zielvorgabe auch für wissenschaftliche Arbeiten.

Das Üben mit eigenen Textentwürfen ersetzt natürlich nicht das spätere Lektorat Ihrer Arbeit. Aber durch das Korrekturlesen und Korrigieren Ihres Texts finden Sie heraus, wo Ihre Schwächen liegen und wie Sie daran arbeiten können, Ihren Schreibstil zu optimieren.

Ihre Formulierungen sollten kurz und knapp das ausdrücken, was Sie aussagen möchten, Füllwörter sollten Sie vermeiden. Das gilt vor allem dann, wenn Sie wiederholt die gleichen Füllwörter einsetzen, etwa bei wiederkehrender Verwendung von Worten wie „letztendlich“, „zudem“, „darüber hinaus“ oder „sodann“. Natürlich dürfen all diese Worte in Ihrer Arbeit auftauchen – aber vielleicht nicht gefühlt in jedem dritten Satz.

Optimierung des eigenen Schreibstils mit Entwürfen

Um Ihren Schreibstil zu verbessern, können Sie mit Entwürfen üben, die Sie selbst verfasst haben: Schreiben Sie einen Abschnitt Ihrer Arbeit und achten Sie darauf, bereits alle Sätze komplett auszuformulieren. So bekommen Sie ein Gefühl für Ihren Schreibstil. Wenn es der Zeitdruckt zulässt, lesen Sie Ihren Abschnitt mit einigem zeitlichen Abstand. Streichen Sie Dinge an, die Ihnen auffallen – vor allem die Wörter, Formulierungen oder Absätze, mit denen Sie noch nicht zufrieden sind. Dann arbeiten Sie an der Verbesserung dieser Textteile.

Angemessene Wortwahl im akademischen Kontext

Abgrenzung von Alltagssprache

Ihr Schreibstil in einer wissenschaftlichen Arbeit muss sich von der Alltagssprache abheben. Sie dürfen sich nicht der Umgangssprache bedienen und dementsprechend sollten ihre Wortwahl und Formulierungen in dem Text auch ausfallen. Dennoch dürfen Sie nicht übertreiben, beispielsweise in Bezug auf einen zu gewollten Satzbau, der nicht verständliche Schachtelsätze hervorbringt. Gewünscht ist ein präziser Schreibstil, der sich also von der Alltagssprache abhebt, aber nicht übertrieben kompliziert ist.

Selbst wenn Sie Ihre Professorin oder ihren Professor in der Vorlesung duzen dürfen, ist eine wissenschaftliche Arbeit trotzdem immer ein akademisches Dokument, das einen eloquenten Schreibstil ohne Umgangssprache oder flapsige Formulierungen aufweist.

Fremdwörter – Liste

Liste mit eloquenten Wörtern

Hier finden Sie eine Liste mit eloquenten Ausdrücken, mit denen Sie Ihren Wortschatz erweitern können – ergänzt um deren jeweilige Bedeutung:

abstrakttheoretisch, begrifflich
abstrusverworren, unverständlich
adäquatangemessen, entsprechend
affektivemotional, gefühlsmäßig
aggregiertzusammengefasst, gesammelt
akribischmit hoher Genauigkeit
ambigdoppeldeutig
ambivalentzwiespältig
amorphgestaltlos, formlos
antithetischentgegengesetzt
apodiktischkeinen Widerspruch duldend, unumstößlich
arbiträrwillkürlich, beliebig
aseptischkeimfrei
assoziativverknüpfend
autarkunabhängig, selbstständig
autodidaktischselbstgelehrt
beachtlichstark
bellizistischkriegsverherrlichend
bilateralzweiseitig
binärzweiteilig, aus zwei Elementen bestehend
bipolarzweipolig
dediziertjemandem gewidmet, zugeeignet
dekonstruktivauflösend
deskriptivbeschreibend
deterministischvorbestimmt, unveränderlich
dezidiertauf eindeutige und bestimmte Weise
diachronüber die Zeit hinweg
diametralentgegengesetzt, gegensätzlich
didaktischlehrend, pädagogisch
differenziertfein abgestuft, nuanciert
diffizilschwierig, kompliziert
diffusunklar, ungeordnet, verschwommen
diskutabelerörterungswert, annehmbar
distributivverteilend
divergierendauseinandergehend, unterschiedlich
dogmatischstarr an Lehrsätzen festhaltend
dualistischauf zwei Prinzipien beruhend
dystopischnegativ utopisch, abschreckend
effektivwirksam
effizientwirksam und wirtschaftlich
eminentsehr wichtig, bedeutsam
empirischauf Erfahrung beruhend
epistemischdas Wissen betreffend
essenziellwesentlich
etymologischdie Herkunft der Wörter betreffend
euphemistischbeschönigend
evidentoffensichtlich, klar
evolutivsich entwickelnd

exogenvon außen kommend
explizitdeutlich, ausdrücklich
fakultativfreiwillig, nicht verbindlich
fiktiverfunden, erdacht
finalabschließend, letztlich
fluidefließend, veränderlich
fundamentalgrundlegend
fungibelaustauschbar
gravierendschwerwiegend
heterogenuneinheitlich
heuristischdurch Entdeckung gewinnend
holistischganzheitlich
homogeneinheitlich
homologübereinstimmend
implizitmitgemeint, indirekt
inadäquatunangemessen
induktivvom Einzelnen auf das Allgemeine schließend
infallibelunfehlbar (Glaubenslehre)
inferentiellschlussfolgernd
inhomogenuneinheitlich
inhärentinnewohnend
instruktivlehrreich, informativ
integrativeinbeziehend
intrinsischvon innen heraus
intuitivgefühlsmäßig, ohne Überlegung
kausalursächlich
kohärentzusammenhängend
komplexverflochten, zusammenhängend, umfassend, vielschichtig
kongruentübereinstimmend
konsistentstimmig, einheitlich, stabil, beständig
kontextuellden Kontext betreffend
konträrentgegengesetzt, gegensätzlich
konvergentzusammenlaufend
korrelativwechselseitig abhängig
legitimgesetzlich anerkannt, rechtmässig
lexikalischdas Wörterbuch betreffend
lineargradlinig
makroskopischmit bloßem Auge sichtbar
marginalam Rande liegend, geringfügig
methodischplanvoll, systematisch
mikrobiologischdie Kleinlebewesen betreffend
mikroskopischnur mit dem Mikroskop erkennbar
monokausalnur eine Ursache betreffend
multipelvielfach
nachgeradegeradezu
nominaldem Namen nach
objektivsachlich, unvoreingenommen
obligatorischbindend

ontologischdas Sein betreffend
paradigmatischbeispielhaft
parametrischdurch Parameter bestimmt
partikulärteilweise, zum Teil
persean sich
peripheram Rande liegend
phänomenologischdie Erscheinungen betreffend
pluralistischvielfältig, auf Vielfalt beruhend
polarisierenGegensätze schaffen
pointiertgezielt, scharf zugespitzt
prädestiniertsehr stark geeignet
pragmatischsachbezogen, auf praktisches Handeln gerichtet
prägnantetwas in knapper Form genau treffend
prospektivvorausschauend
redundantmehrfach vorhanden, überflüssig
relativistischden Relativismus betreffend
relevantbedeutsam, wichtig
retrospektivrückblickend
semantischdie Bedeutung betreffend
sequenziellaufeinanderfolgend
signifikantbedeutsam
simultangleichzeitig
singuläreinzeln, einzigartig
situativdie Situation betreffend
spekulativvermutend
stochastischzufällig, wahrscheinlichkeitstheoretisch
subjektivpersönlich, einseitig
substanziellwichtig (essenziell) für den Kontext
suggestivandeutend
synergistischzusammenwirkend
systematischplanmäßig, geordnet
teleologischzweckgerichtet
temporärzeitweilig
theoretischauf Theorie beruhend
transzendentaldie Grenzen der Erfahrung überschreitend
trivialdurchschnittlich, alltäglich, gewöhnlich
typologischtypisierend
ubiquitärüberall verbreitet
unilateraleinseitig
validegültig
variabelveränderlich
veridikalwahrheitsgemäß
veritabelecht, wahrhaftig
virtuellscheinbar, nicht wirklich
vitallebenswichtig, wesentlich
volatilflüchtig, unbeständig
zyklischkreisläufig, periodisch
zynischbissig, spöttisch

Tipps zur Verwendung von Fremdwörtern in einer akademischen Arbeit

Um einen möglichst flüssigen und angemessenen Text zu schreiben, kann es sich zusätzlich zu den bereits vorgestellten Vorgehensweisen anbieten, sich durch die Verwendung bildungssprachlicher Begriffe in Ihrem Text einem passenden akademischen Schreibstil anzunähern. Wenn Sie alltagssprachliche Worte, die Sie sowieso benutzen, mit passenden Synonymen ersetzen, erreichen Sie, dass sich das Niveau Ihres Schreibstils erhöht, sodass Sie den wissenschaftlichen Ansprüchen Ihrer Hochschule an den Sprachstil gerecht werden können. Schlussendlich sollen Sie mit einer wissenschaftlichen Arbeit ja zeigen, dass Sie wissenschaftlich arbeiten können – mit der richtigen Wortwahl gelingt Ihnen das noch besser.

Natürlich müssen die Begriffe, die Sie verwenden, zu dem Fachgebiet und Kontext Ihrer Arbeit passen. Aber es gibt diverse bildungssprachliche Adjektive und Adverbien, die sich weitgehend kontextunabhängig für eine Verwendung in wissenschaftlichen Arbeiten eignen.

Nutzung von Listen mit synonymen Fremdwörtern

Zusätzlich zu den beispielhaft vorgestellten Adjektiven und Adverbien, die im akademischen Bereich relativ geläufig sind, können Sie auch versuchen, weitere alltägliche Begriffe durch synonyme Fremdwörter zu ersetzen. Zwei Beispiele sind das Ersetzen von „Neuigkeit“ durch „Novität“ oder „Kernpunkt“ durch „Quintessenz“. Im Internet finden Sie mit wenigen Klicks ganze Listen mit Fremdwörtern, die sich für wissenschaftliche Arbeiten anbieten können.

Beachten Sie dabei aber: Je nachdem, wie Ihr persönlicher Schreibstil ausfällt und wie Sie sich ansonsten ausdrücken, kann dies jedoch unnatürlich und bemüht statt wortgewandt wirken. Hören Sie auch auf Ihr Bauchgefühl und übertreiben Sie bei der Menge an explizit bildungssprachlichen Begriffen in Ihrem Text nicht, sofern dies gar nicht zu dem Schreibstil passt, den Sie für die wissenschaftliche Arbeit verwenden.