Die Vorteile und Nachteile einer theoretischen Arbeit bzw. einer Literaturarbeit
Im Vergleich zu einer empirischen Arbeit ist es bei einer theoretischen Arbeit nicht notwendig, eigene Daten zu erheben. Daraus ergibt sich ein zeitlicher Vorteil, da Sie nicht darauf angewiesen sind, zunächst Daten zu generieren oder auf etwaige Rückläufe einer Datenerhebung zu warten. Alle Unterlagen, die Sie zur Bearbeitung einer theoretischen Arbeit benötigen, liegen bereits vor: Sie müssen sich also lediglich um die Recherche kümmern und die recherchierte Literatur sichten. Dadurch können Sie Ihren Arbeitsaufwand im Vorfeld bereits ausführlich planen und die geplanten Meilensteine vermutlich auch pünktlich abarbeiten.
Vorteile: Kein Koordinationsaufwand für z. B. Datenerhebung, alle Unterlagen bereits veröffentlicht, Arbeitsaufwand gut planbar.
Nachteile: Ausführliche Literaturrecherche, auf Aktualität etwaiger Quellen angewiesen.
Die Literaturrecherche für Ihre theoretische Arbeit sollten Sie trotzdem nicht unterschätzen: Insbesondere bei der Themenfindung ist es häufig so, dass Sie zunächst nach übergeordneten Schlagwörtern suchen, bspw. nach Influencer Marketing. Unabhängig davon, in welcher Datenbank Sie suchen, werden Sie hierzu natürlich sehr viele Ergebnisse finden, die Sie zunächst querlesen müssen, um Ihre Forschungsfrage formulieren zu können – zwar können Sie danach konkreter suchen, auch das nimmt jedoch viel Zeit in Anspruch. Hinzukommen Schwierigkeiten in Bezug auf die Aktualität der Daten, mit denen Sie arbeiten: Während es Bereiche gibt, in denen die Studienlage grundsätzlich eine gute ist, die auch stetig aktualisiert wird, wie bspw. die Migrationsforschung, haben Sie andere Themenbereiche, in denen die aktuellste Studie vielleicht bereits einige Jahre alt ist. Dadurch, dass Sie auf bestehende Literatur angewiesen sind, gilt ausserdem, dass ein Praxisbezug nur schwierig hergestellt werden kann, da Sie eine eigene Idee entwickeln müssen, die also in dieser Form noch nicht untersucht worden ist. Neue Erkenntnisse können Sie auf der Grundlage einer theoretischen Arbeit also eher nicht generieren.
Die Vorteile und Nachteile einer empirischen Arbeit
Empirische Arbeiten haben, unabhängig davon, ob Sie ein qualitatives oder quantitatives Vorgehen zugrunde legen, grundsätzlich den entscheidenden Vorteil, dass Sie durch das Generieren eigener Daten in jedem Fall einen Erkenntnisgewinn haben werden. Dadurch, dass Sie Ihre Forschungsfrage auf Grundlage vorhandener Literatur generieren bzw. daraus eine Forschungslücke ableiten, sind Ihre Ergebnisse weiterhin auch definitiv aktuell und weisen somit einen deutlichen Praxisbezug auf. Dadurch sind Sie zwar zur Operationalisierung Ihres Vorgehens auf etwaige Literaturbestände angewiesen, können ansonsten aber weitestgehend auf Literatur verzichten, da Ihre Ergebnisdarstellung und die Diskussion das Kernstück Ihrer empirischen Arbeit bilden.
Vorteile: Erkenntnisgewinn, hohe Aktualität, geringerer Rechercheaufwand.
Nachteile: Hoher Koordinationsaufwand, Kenntnisse in Statistikprogrammen notwendig.
Bei einer empirischen Arbeit ist es jedoch so, dass Sie in den meisten Fällen auf die Kooperation mit anderen Personen angewiesen sind: Sie müssen bei einem qualitativen Vorgehen Menschen finden, die bereit sind, mit Ihnen ein Interview zu führen; bei einem quantitativen Vorgehen müssen Sie eine gewisse Grundgesamtheit von min. 100 Probanden/Probandinnen erreichen, damit Ihre Ergebnisse generalisierbar und signifikant sind. Daraus ergibt sich ein vergleichsweise hoher Arbeits-, aber auch Koordinationsaufwand. Sie müssen sich nicht mehr nur um das Schreiben Ihrer empirischen Arbeit kümmern, sondern auch die Datenerhebung zeitlich mit einberechnen und hier natürlich auch entsprechende Kenntnisse bezüglich etwaiger Statistikprogramme wie SPSS oder R Studio mitbringen.