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Barbara | 08.08.2024 | Lesedauer 4 min
Handout erstellen
Präsentationen stellen einen fixen Bestandteil in vielen Studiengängen dar. Die meisten Studierenden wissen sie zu schätzen, um entweder nützliche Punkte für die Endnote des Bachelors zu sammeln oder um sich eine schriftliche Klausur zu ersparen. Zu einer guten Präsentation gehört auch ein Handout. Oftmals wird das Handout vernachlässigt und erst im letzten Augenblick notdürftig angefertigt. Dabei ist es für Ihr Publikum ein wichtiges Dokument. Wenn Sie einige Tipps beherzigen, ist ein Handout mit recht geringem Aufwand zu erstellen. Wie Sie selbst ein professionelles Handout aufbereiten und worauf Sie achten sollten, erfahren Sie in diesem Beitrag.
Begriff – to hand out
Handout – Herkunft und Bedeutung
Der Begriff Handout stammt aus dem Englischen von „to hand out“, was so viel wie „aushändigen“ bedeutet. Es wird den Zuhörenden bei einer Präsentation ausgehändigt und fasst die relevanten Aussagen des Vorgetragenen zusammen. Das Handout dient den Zuhörenden dazu, sich einen Überblick über die anstehenden Themenpunkte zu verschaffen. Ausserdem ist es für die Zuhörenden dadurch leichter, sich im Nachhinein an das Vorgetragene zu erinnern. Auch für die vortragende Person kann es ein hilfreiches Instrument sein, denn dadurch hat sie zu jeder Zeit die relevanten Informationen verfügbar, ohne ein weiteres Mal die gesamte Präsentation durcharbeiten zu müssen.
Aufbau
Handout – Aufbau
- Kopfzeile
Wie bei jedem offiziellen Brief muss auch auf einem Handout ein „Kopf“ eingefügt werden. Das bedeutet, dass hier die Universität, das Institut bzw. die Fakultät sowie der Name des Dozierenden genannt wird. Hierbei ist darauf zu achten, den vollständigen Namen des Dozierenden (ggf. mit Titel) anzugeben. Zweckmässig ist zudem, den Namen des Seminars und des aktuellen Semesters (z. B. Wintersemester 2022/2023) anzugeben. In den „Kopf“ müssen schliesslich noch das Datum und Ihr vollständiger Name.
- Thema
So banal es erscheinen mag: auch das Thema muss auf ein Handout. Sinnvoll ist es, dieses optisch hervorzuheben (z. B. Fettdruck, grössere Schrift, zentriert).
- Inhalt
Empfohlen wird, nur die wesentlichsten Aspekte der Präsentation in das Handout aufzunehmen. Ihre Zuhörenden müssen Ihnen nicht nur zuhören, sondern auch zugleich mitschreiben und das Präsentierte nachvollziehen können. Deshalb sind Übersichtlichkeit und Kürze die Kernpunkte eines Handouts.
Das bedeutet:
Nutzen Sie möglichst nur Stichpunkte, um einen Themenbereich zusammenzufassen. Um Verwirrungen zu vermeiden ist es wichtig, sich mit den Informationen auf dem Handout an die Präsentationsabfolge zu halten. Ein weiterer essenzieller Punkt ist es, den Inhalt auf dem Handout in verschiedene Themenblöcke zu untergliedern und diese optisch zu kennzeichnen (z. B. durch eine fett gedruckte Überschrift).
Tipp:
Wenn Sie schwierige Begriffe oder Fremdwörter in der Präsentation verwenden, definieren Sie diese am besten auf dem Handout im jeweils passenden Themenblock. |
- Quellenangaben
An das Ende des Handouts gehört eine Auflistung der verwendeten Quellen.
Literaturangaben werden alphabetisch nach dem Nachnamen der Autorin oder des Autors geordnet aufgelistet.
- Schriftart
Empfehlenswert ist es, einen standardmässigen Schrifttyp wie Arial, Times New Roman oder Calibri zu verwenden, denn diese Schrifttypen sind gut lesbar und rasch vom Auge zu erfassen. Handouts mit aussergewöhnlichen Schriftarten sollten eher nur in kreativen Fächern zum Einsatz gelangen.
- Schriftgrösse
Die Grösse der verwendeten Schrift sollte 11 bis 12 pt. betragen. Für Überschriften und Zwischenüberschriften kann gerne eine grössere Schriftgrösse eingesetzt und optisch durch Fettschreibung hervorgehoben werden.
- Randbreite
Grundsätzlich liegt die Standardbreite für den Rand bei 2 cm. Der Rand kann auf einer Seite (rechts oder links) ggf. etwas verbreitert werden, damit Platz für Notizen bleibt.
Umfang
Handout – Umfang
An diesem Leitsatz orientiert sich der optimale Umfang eines Handouts: weniger ist mehr.
Das Handout sollte nicht mehr als zwei DIN-A4-Seiten umfassen.
Grafik
Handout – Grafische Elemente
Als zusätzliche Orientierungshilfe können grafische Elemente wie beispielsweise Tabellen oder Bilder in ein „Hand out“ eingebaut werden. Dabei sollte allerdings überprüft werden, ob diese eine unterstützende Funktion zu Ihren Stichpunkten haben. Wenn diese nur überflüssige Platzfüller darstellen, sollten sie lieber weggelassen werden. Falls dennoch grafische Elemente integriert werden, sollte auf ein angemessenes Text-zu-Bild-Verhältnis geachtet werden.
Einbindung Interaktiver Elemente und Digitaler Tools
In modernen, digitalen Lehrumgebungen können Handouts durch die Einbindung interaktiver Elemente und digitaler Tools erheblich verbessert werden. Tools wie QR-Codes, interaktive PDFs oder Links zu weiterführenden Online-Ressourcen ermöglichen eine dynamischere und ansprechendere Präsentation der Inhalte. Diese digitalen Ergänzungen fördern nicht nur das Engagement der Lesenden, sondern ermöglichen auch eine leichtere Aktualisierung und Verbreitung der Handouts. Besonders in Online-Kursen oder hybriden Lernumgebungen bieten solche Technologien einen grossen Mehrwert, indem sie die Interaktivität und Zugänglichkeit der Materialien erhöhen.
Zu beachten
Handout – Häufige Fehler
Ein Handout anzufertigen ist grundsätzlich nicht so kompliziert. Nichtsdestotrotz gibt es Fehler, die so einigen Studierenden beim Erstellen eines Handouts unterlaufen. Damit Ihnen das bei Ihrer nächsten Präsentation nicht passiert, haben wir für Sie hier diverse Fehler aufgelistet, die Sie vermeiden sollten:
- Wortwörtlich alles niederschreiben, was Sie mündlich präsentieren: Dies widerspricht zum einen der Idee des Handouts, alles in Stichworten zusammenzufassen, und macht zum anderen Ihr Handout zu umfangreich. Ausserdem demotiviert es Ihr Publikum, da dieses sich keine Mühen mehr machen muss, Ihrer Präsentation aufmerksam zu folgen.
- Zitate ohne Quellenangaben: Wenn Sie jemanden zitieren, müssen Sie angeben, von wem das Zitat stammt und wo man dieses nachlesen kann. Alles andere wäre ein Plagiat.
- Grammatik- und Rechtschreibfehler: Wie jede andere wissenschaftliche Arbeit auch, sollte ebenfalls ein Handout auf eine korrekte Rechtschreibung und Grammatik überprüft werden.
- Verwendung von nicht geläufigen Abkürzungen: Werden besondere Abkürzungen verwendet, müssen diese auch erklärt werden, da nicht davon ausgegangen werden kann, dass alle Zuhörenden diese kennen. Deshalb ist es ratsam, nur bekannte Abkürzungen wie „z. B.“ oder „etc.“ zu verwenden.
- Zu wenige Exemplare vorbereiten: Dies sollte auf jeden Fall vermieden werden, denn dies signalisiert Desorganisation. Darüber hinaus verschafft es den Studierenden, die beim Austeilen leer ausgehen, den Nachteil, dass diese zusätzliche Notizen anfertigen müssen und sich weniger auf Ihre Präsentation konzentrieren können.
Anpassung an Zielgruppen
Je nach Zielgruppe kann es sinnvoll sein, das Handout individuell anzupassen. Beispielsweise sollten Handouts für wissenschaftliche Konferenzen detailliertere Daten und komplexere Analysen enthalten, während Handouts für ein allgemeines Publikum verständlichere Sprache und vereinfachte Grafiken verwenden sollten. Eine zielgerichtete Gestaltung erhöht die Wirksamkeit und den Nutzen des Handouts.
Sie wissen nun, wie theoretisch ein gutes Hand out aussehen und welche relevanten Elemente es beinhalten sollte.
Muster
Handout Muster
Jetzt möchte ich Ihnen ein Beispiel für das Fach Geschichte zeigen. Das Thema der Präsentation lautete „Handout zum Präsentationsthema Osteoporose“.
Handout Muster Download
Vorlage
Handout Vorlage
Wir haben für Sie eine Beispielvorlage erstellt. Diese Vorlage können Sie sich kostenlos über den nachstehenden Link downloaden.
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