Warum qualitative Forschung?
Unabhängig davon, ob Sie sich im Bereich der Wirtschaftswissenschaften (BWL & VWL), der Sozialwissenschaften, der Psychologie oder einem ganz anderen Fachbereich aufhalten: Eine empirische Erhebung von Daten über Interviews oder Experteninterview bietet sich immer dann an, wenn Sie Ursachenforschung betreiben wollen, wenn Sie eine eigene Idee entwickeln oder Handlungsempfehlungen für eine spezifische Problemstellung generieren wollen, sodass Sie über den Aufwand einer reinen Literatuarbeit hinausgehen. Die Forschungsziele der qualitativen Forschung sind (vgl. Berger-Grabner, 2016, S. 128):
- Beschreibung und Verständnis empirischer und sozialer Prozesse
- Ableitung von Hypothesen aus dem erhobenen Material
- Erarbeitung von Typologien/Klassifikationen
- Bildung neuer theoretischer Ansätze
Wichtig für die qualitative Forschung ist, dass Sie mit einer kleineren Stichprobe als bei der quantitativen Forschung arbeiten, sodass die Auswahl der Probanden (in der Regel Expertinnen und Experten) sehr genau stattfinden sollte (Sampling). Die Bildung neuer theoretischer Ansätze wird dann darüber erreicht, dass die methodischen Erhebungsmethoden nach dem Prinzip der Offenheit gestaltet werden: Das natürliche Umfeld des Probanden soll einbezogen und nicht verfälscht werden. Die Ergebnisse, die Sie dadurch generieren, werden um Besonderheiten bereinigt, um sie dann als idealisierte Typisierung/Kategorisierung präsentieren zu können. Im Gegensatz zur quantitativen Forschung können Sie von diesen Ergebnissen ausgehend zwar keine Generalisierung in Bezug auf die Allgemeinheit vornehmen, Sie können jedoch etwaige Forschungslücken und Fehldenken in der Theorie aufdecken (vgl. Berger-Grabner 2016, S. 128).