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Korpus erstellen

Das Korpus dient als Arbeitsgrundlage für Analysen und Auswertungen, die zur Beantwortung von Forschungsfragen oder zur Verifizierung bzw. Falsifizierung von Hypothesen dienen.

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Redaktion | 02.03.2023 | Lesedauer 2 min

Was ist ein Korpus?

Allgemein gesprochen verbirgt sich hinter dem Begriff des Korpus eine Sammlung von Texten unterschiedlichen Umfangs, die einer bestimmten Sprache, Gattung, eines Autors, einer Autorin oder auch eines bestimmten Themas oder einer bestimmten Fragestellung zuzuordnen sind.

Das Korpus dient als Arbeitsgrundlage für Analysen und Auswertungen, die zur Beantwortung von Forschungsfragen oder zur Verifizierung bzw. Falsifizierung von Hypothesen dienen. Die Arbeit mit Korpora ist vor allem in den Sprach- und Literaturwissenschaften, Geschichtswissenschaften sowie in den Sozialwissenschaften, der Ethnologie und der Theologie geläufig.

 
Wissenswert

Korpus, das:

  • Lateinisch (corpus): Körper; übertragen: Gesamtwerk, Sammlung
  • Plural: Korpora

 

 

a) Belegsammlung von Texten oder Schriften [aus dem Mittelalter oder der Antike].

b) [Als Datenbank angelegte] Sammlung einer begrenzten Anzahl von Texten, Äusserungen o. Ä. als Grundlage für sprachwissenschaftliche Untersuchungen.

c) Diskursanalytisches Archiv.

Erstellung

Wie erstelle ich einen Korpus?

Am Anfang der Korpuserstellung steht zunächst die Frage, was untersucht werden soll und zu welchem Zweck. Die Forschungsfrage muss bereits festgelegt sein, um die Eingrenzung der zu untersuchenden Texte vornehmen zu können. Die Aufstellung von Hypothesen kann auch erst während oder nach der Korpuserstellung erfolgen.

Die Erstellung eines Korpus bspw. für die Diskursanalyse umfasst mehrere Schritte: Definition der Forschungsfrage, Auswahl der Texte, Annotation der Daten und schliesslich die Organisation des Korpus.

  • Definition der Forschungsfrage:
    Der erste Schritt bei der Erstellung eines Korpus besteht darin, die Forschungsfrage zu definieren, die Sie durch die Diskursanalyse beantworten wollen. Diese Frage sollte die Auswahl der Texte sowie die Wahl der Annotationsschemata und Kategorien leiten.
  • Auswahl der Texte:
    Im nächsten Schritt müssen die für die Forschungsfrage relevanten Texte gesucht werden. Die Auswahl der Texte hängt sowohl von der Forschungsfrage als auch den spezifischen Techniken der Diskursanalyse ab, die Sie anwenden wollen. Wenn Sie z. B. den politischen Diskurs untersuchen wollen, können Sie Texte wie Reden, Debatten, Interviews und Nachrichtenartikel auswählen.
  • Annotieren der Daten:
    Der dritte Schritt besteht darin, die Daten mit Anmerkungen zu versehen. Unter Annotation versteht man das Hinzufügen linguistischer und/oder semantischer Informationen zu den Texten im Korpus. Diese Informationen können Part-of-Speech-Markierungen (Zuordnung von Wörtern zu Wortarten), Lemmata (Stichworte), genannte Entitäten (Personen, Organisationen, Unternehmen etc.) und Diskursmarker umfassen. Die Wahl des Annotationsschemas hängt von der  Forschungsfrage und der Art der (Diskurs-)Analyse ab, die Sie durchführen möchten.
  • Organisieren des Korpus:
    Der letzte Schritt besteht darin, das Korpus zu organisieren. Dazu gehört das Erstellen einer Datenbank oder einer Dateistruktur, die leicht durchsucht, abgefragt und analysiert werden kann. Das Korpus kann je nach Forschungsfrage und den spezifischen Zielen der Analyse nach Dokument, Genre oder Thema geordnet werden.

Wichtig ist, dass der Aufbau eines Korpus für die Diskursanalyse ein zeitaufwendiger und komplexer Prozess ist. Er erfordert ein tiefes Verständnis der Forschungsfrage, der Texte und der geplanten Diskursanalysetechniken. Darüber hinaus muss das Korpus sorgfältig annotiert werden, um sicherzustellen, dass es die für die Forschungsfrage relevanten sprachlichen und semantischen Informationen genau wiedergibt.

Der Aufbau eines Korpus ist für die weiterführende Analyse wesentlich. Durch die Auswahl relevanter Texte, die Annotation der Daten und die Organisation des Korpus können Forschende ein leistungsfähiges Instrument zur Identifikation von Mustern und Beziehungen im Diskurs schaffen.

Korpus erstellen erklärt

Support bei der Korpusarbeit

IT-Support bei der Korpusarbeit

Die Erstellung eines Korpus und die folgende analytische Arbeit können durch die Verwendung von Softwareprogrammen unterstützt werden. Es gibt mehrere Softwareprogramme, die vor allem bei der Erstellung eines Korpus und der Annotation von Daten für die Diskursanalyse hilfreich sein können. Drei der am häufigsten verwendeten Programme sind:

Neural Network Information System

ANNIS

ANNIS ist eine Korpussuchmaschine und ein Annotationswerkzeug, mit dem Forschende grosse Sammlungen von Textdaten durchsuchen und analysieren können. Es unterstützt eine Vielzahl von Annotationsschemata, darunter Part-of-Speech-Markierungen, genannte Entitäten und Diskursmarker. Das Programm kann kostenlos runtergeladen werden.
ANNIS
EUDICO Linguistic Annotator

ELAN

ELAN ist ein Softwareprogramm, das eine grafische Benutzeroberfläche für die Annotation von Multimediadaten, einschliesslich Audio- und Videodateien, bietet. Es ist für den Einsatz in der Linguistik, der Sprachdokumentation und der Diskursanalyse konzipiert.
ELAN
prodi.gy

Prodigy

Prodigy ist eine Annotationssoftware, mit der sich benutzerdefinierte Modelle für Named Entity Recognition, Part-of-Speech-Markierung und andere NLP-Aufgaben leicht erstellen und verfeinern lassen. Die Software ist schnell und ermöglicht es Forschenden, grosse Datensätze schnell zu annotieren.
PRODI.GY

Dies sind nur ein paar Beispiele für Software, die bei der Erstellung eines Korpus und der Annotation von Daten für die Diskursanalyse helfen kann. Welche Software für Sie am besten geeignet ist, hängt von den spezifischen Anforderungen Ihres Forschungsprojekts ab, einschliesslich der Grösse und des Formats des Korpus, der Art der Anmerkungen, die Sie vornehmen müssen, und der Ihnen zur Verfügung stehenden Ressourcen. Für die weitere Analysearbeit ist MAXQDA die führende Software.

Korpus erstellen lassen

Persönlicher Support bei der Korpusarbeit

Die Erstellung eines Korpus ist eine Fleissarbeit, die auch mit hilfreicher Software nicht immer schneller erledigt ist. Zumal auch nicht immer die Zeit oder die Geduld für die Auseinandersetzung mit einem neuen Softwareprogramm gegeben ist. Am Anfang einer analytischen Arbeit kann der Blick auf die anstehende Korpusarbeit schnell zu Verunsicherung und Gefühlen von Überforderung führen. Wie soll das alles gefunden, sortiert und bearbeitet werden? Die zusätzliche Belastung kann vor allem im Zuge von Abschlussarbeiten die Studierenden schnell zur Verzweiflung führen, da der Berg an interessanten Texten leicht bis ins Unendliche anwachsen kann. Das Outsourcen dieser Basisarbeiten an akademische Ghostwriter kann hier eine gute Alternative darstellen. Die Auseinandersetzung mit der Vielzahl an möglichen Texten und deren Sortierung fallen in die Expertise unserer Ghostwriter. Geben Sie die Korpuserstellung und die weiterführende Analyse in erfahrene Hände und lassen Sie sich den Korpus erstellen, den Sie als Basis für Ihre Bachelorarbeit, Masterarbeit oder Doktorarbeit nutzen können. Ein annotierter Korpus kann der Startschuss für Ihre eigene Forschungsarbeit sein und Ihnen den schweren Start in die Schreibarbeit erleichtern.

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