Darauf sollten Sie bei einer Online-Literaturrecherche achten

Wir zeigen, was man bei einer Online-Literaturrecherche beachten sollte. Tipps und Tricks zu Datenbanken.
Redaktion | 03.09.2019 | Lesedauer 3 min

Die richtige Literatur (online) finden

Oft bietet es sich an, bereits vor der Festlegung des Themas bzw. der Forschungsfrage und Gliederung eine grobe Onlinerecherche durchzuführen, um ein Gefühl für das Thema zu bekommen. Hier stellt sich häufig auch bereits heraus, welche Themen sich leichter bzw. schwerer gestalten werden und welche Thematik sich jeweils für welche Form der Arbeit eignet. Haben Sie zum Beispiel ein Thema ausgesucht, das bisher noch wenig erforscht ist, stellt dies eine gute Grundbasis für Abschlussarbeiten und Dissertationen dar, es bietet sich jedoch nicht an, wenn es um kürzere Seminar- bzw. Hausarbeiten geht, da die Forschungsliteratur hierfür zu gering ist. Generell sollte man die Anforderungen im Blick behalten, die je nach Art der Arbeit gestellt werden: Ein Dozent wird bei einer 20-seitigen Hausarbeit nicht erwarten, dass das Rad neu erfunden wird.

Hinweis

Suchen Sie sich kein Thema aus, das eine umfangreiche z. B. empirisch angelegte Untersuchung erfordert. Aufgrund der Seitenbegrenzung wird es Ihnen ohnehin schwerfallen, etwas Entsprechendes abzuliefern.

Während der Literaturrecherche findet man heraus, wie viel Literatur es zu dem jeweils gewählten Thema gibt. Hier bietet es sich an, in bekannten Wissenschaftsdatenbanken nach Schlagworten zu suchen, die dem Thema angehören.[1] Hinsichtlich der möglichen Datenbanken bieten sich hier verschiedene Möglichkeiten an. So kannst man zum einen auf jene Datenbanken zugreifen, die die Universität zur Verfügung stellt – oft sind diese in den Bibliothekskatalog integriert und bieten neben Printmedien auch sog. E-Ressourcen an, die man (häufig über den VPN-Client der Universität) bequem herunterladen kann. Zum anderen gibt es Datenbanken wie Google ScholarSpringer Link und Sage Journals (https://journals.sagepub.com/), die Texte sowohl in Deutsch als auch in anderen Sprachen zur Verfügung stellen. Meist ist hier der sog. Shibboleth- oder Athens-Login über der Universität notwendig.

Ein Dozent wird bei einer 20-seitigen Hausarbeit nicht erwarten, dass das Rad neu erfunden wird.“

Wissenschaftliche Datenbanken richtig nutzen

Die meisten wissenschaftlichen Datenbanken geben die Möglichkeit, die Suche durch erweiterte Merkmale zu spezifizieren, sodass bspw. ein Zeitraum festlegt werden kann, innerhalb dessen man nach Quellen suchen möchte. Dies bietet sich speziell dann an, wenn das Thema eine gewisse Aktualität aufweist und man mit neuen Ergebnissen dazu arbeiten möchte. Generell ist (je nach Thematik) davon auszugehen, dass Ergebnisse, die in der Zeit vor dem 20. und 21. Jahrhundert erhoben wurden, mittlerweile bereits überholt sind. Dies gilt insbesondere in den Bereichen, in denen aktuell stark geforscht wird, so bspw. in allen technischen und medienwissenschaftlichen Bereichen, aber auch in der Psychologie etc. Achten Sie also bei Ihrer Suche darauf, sich zwar relevante Texte grundsätzlich durchzulesen, ihre Aussagen jedoch mit jeweils aktuelleren Forschungen zu vergleichen, um eventuell vorhandene Widersprüche bzw. Widerlegungen erkennen zu können. Gerade bei einer Literaturreview ist dies ein gängiges Vorgehen.

Fragwürdige Quellen? Vorsicht!

Abstand halten sollte man bei der Verarbeitung der Informationen aus den jeweiligen Quellen von Seiten wie Wikipedia, Blogs u. Ä.; hier getätigte Aussagen entsprechen häufig nicht den gängigen wissenschaftlichen Standards. Schwierig ist weiterhin, die jeweilige Aussage auf ihren Wahrheitsgehalt hin zu prüfen.

Hinweis

Grundsätzlich empfiehlt es sich hier, den Sachverhalt ganz genau zu prüfen, ehe Sie Zeitungen u. Ä. zitieren.

Aber auch (Online-)Zeitungen stellen hinsichtlich des Zitierens einen Stolperstein dar. So kann zwar aufgrund journalistischer Vorgaben davon ausgegangen werden, dass die verwerteten Informationen mehr oder weniger der Wahrheit entsprechen, gleichzeitig greift hier jedoch auch das Prinzip der journalistischen Freiheit. Wird bspw. ein Interview geführt, so gilt es, das Interview am Ende in eine angenehm lesbare Form zu bringen – sprachliche Ungereimtheiten werden geschönt, Sätze umformuliert oder weggelassen. Sie, als Leser, können von aussen nicht beurteilen, inwiefern sich das, was Sie in der Zeitung vorfinden, tatsächlich so ereignet hat oder ob vielleicht gerade die Einzelheit, die Sie in der Arbeit zitieren wollen, eine sprachliche Schönung des Journalisten darstellt und somit nicht ganz der Wahrheit entspricht bzw. diese dehnt.


[1]Für eine erste Recherche kann man durchaus auch Google benutzen bzw. für einen Überblick zur Thematik den Wikipedia-Artikel durchlesen, generell ist  jedoch in wissenschaftlichen Datenbanken wesentlich mehr Literatur zu finden und diese können Sie – im Gegensatz zu Wikipedia – auch innerhalb der Arbeit benutzen.

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